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Casino Bericht

Faro

Pharo (Pharao), Hazardspiel, nach dem König Pharao benannt, dessen Namen ehemals ein Kartenkönig führte, welcher, als vorzüglich glücklich geltend, am häufigsten in diesem Glücksspiel besetzt wurde. Das Pharo wird mit voller französischer Karte ausgeführt. Die beiden spielenden Parteien sind einerseits der Bankier, andererseits die Pointeurs von unbestimmter Anzahl, welche gegen den ersteren spielen. Jedem derselben wird vom Bankier eine 13 Blätter (vom Aß bis zum König) zählende Karte (Buch, livret) behändigt, worauf der Bankier seine Kasse (Bank) offen auflegt und den niedrigsten Satz (point) bestimmt, welchen indeß bis zum Betrag der ganzen Bank zu erhöhen jedem Pointeur freisteht; Letzteres wird durch „Va banque!“ bezeichnet. Hierauf mischt der Bankier seine Karte, läßt einen der Pointeurs abheben und theilt nun den Spielern mit, welche Karte die letzte ist (en bas, en face liegt). Nachdem die Pointeurs beliebig eine oder mehrere ihrer Karten besetzt haben, zieht der Bankier nach einander je 2 Blätter von oben ab und legt sie neben einander offen vor sich auf den Tisch nieder. Die Karte, welche in dem abgezogenen Kartenpaar (Abzug, coup) die erste war, ist für den Bankier, die letzte für die Pointeurs, d. h. der Bankier gewinnt alle Sätze der Spieler auf jenen Karten, deren Bilder dem des ihm gefallenen Blattes, ohne Rücksicht auf Farbe, gleich sind, während die Pointeurs gewinnen, wenn sie die zweite Karte eines Abzugs besetzt hatten. Fällt übrigens eine Karte plié, d. h. kommen in einem und demselben Abzuge 2 gleiche Karten heraus, so gebührt die Hälfte des auf dieser Karte stehenden Satzes dem Bankier. Auch die erste Karte des letzten Abzugs oder die 51. von allen liegt im Profit, d. h. gehört ebenfalls dem Bankier, während der Pointeur die letzte dieses Abzugs und des ganzen Spiels niemals gewinnt. Das Herunterziehen aller 52 Karten durch 26 Abzüge heißt Taille. Mancherlei Modifikationen des Spiels entstehen durch das umbiegen derjenigen Karten, welche Gewinne gemacht haben, die sogenannten Lappé’s, Paroli’s ec., die im glücklichen Falle mehrfachen Gewinn zur Folge haben.

Weitere Regeln
Lappé (von laper: frz. lecken oder ev. von la paix: frz. der Friede): Hat ein Spieler gewonnen und will er erneut auf dieselbe Karte setzen, so kann er auf die Auszahlung seines Gewinnes vorläufig verzichten und Lappé spielen. Gewinnt er, so erhält er als Gewinn das Doppelte des ursprünglichen Satzes; verliert er, so erhält er den ursprünglichen Satz zurück (Double ou quitte).

Ein dem Pharo ähnliches Spiel ist Lansquenet (dt: Landsknecht), welches zur Zeit des 30-jährigen Krieges aufkam und wohl als Vorläufer anzusehen ist, das spätere Bassette-Spiel ist bereits (nahezu) identisch dem Pharo, Bassette soll (lt. Meyer) in Venedig erfunden und von Justiniani, dem Gesandten der Republik in Paris, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. in Frankreich eingeführt worden sein.

Pharo war eines der verbreitetsten Kartenspiele in Europa im 18. und 19. Jahrhundert, und wird vielfach literarisch erwähnt, z.B. in den Memoiren Casanovas und maßgeblich in der Novelle Spielerglück von E. T. A. Hoffmann; die Spielszenen in den Opern Pique Dame und Les Contes d'Hoffmann, sowie wahrscheinlich auch diejenigen in Manon und La Traviata zeigen Personen beim Pharospiel. Auch wenn das Pharo selbst heute kaum mehr bekannt ist, so lebt es in vielen Begriffen und Redewendungen fort, z.B. Paroli bieten, Va Banque spielen, etc.
Im 19. Jahrhundert war Faro (sic!) in den USA das beliebteste Glücksspiel, bevor es von Poker verdrängt wurde. Die Faro-Banken waren durch ein Schild mit dem Bild eines Tigers gekennzeichnet; daran erinnert der Ausdruck "bucking a tiger" (einen Tiger mit Geld füttern) für "Geld verschwenden".

Nehmen an einer Pharopartie fünf Spieler (also ein Bankier und vier Pointeure) teil, so verwendet man zwei Pakete zu 52 Blatt und jeder Pointeur erhält wie oben beschrieben ein eigenes Buch; nehmen mehr als vier Pointeure teil, so legt der Bankier von einem Paket die dreizehn Pique-Karten als Tableau auf, und verfährt mit einem 52er-Paket wie gewohnt. In dieser letzteren Form wurde das Spiel vor allem im Wilden Westen populär.
Das Spiel wird auch mit 32 Karten gespielt, wobei im Falle einer Carte plié die Bank den vollen Einsatz einzieht. Bei dieser räuberischen Variante, die in Wien als "Stoß", in den USA als "Stuss" oder "Jewish Faro" bekannt ist, liegt der Bankvorteil bei 9,7%, beim originalen Pharo beträgt der Bankvorteil gerade 2,9% (zum Vergleich: Roulette, mehrfache Chancen: 2,7%).